Das Biotop Schustergraben
Ein Stück unberührter Natur in Langenstein
Das Biotop stellt einen ehemaligen Altarm der Donau dar. Gespeist wird dieses zum Teil durch austretende Quellhorizonte, wie sie auch in der Machlandebene häufig zu finden sind. Der Graben mündet in die regulierte Gusen ein und bildet dort bis etwa in den Bereich der Ruine Spilberg einen Nebenarm der Donau. |
Biotop-Eröffnung am 15.9.1991 durch Prof. Dr. Otto König |
Zur Erhaltung des Lebensraumes der Tiere in den Langensteiner Donauauen wurde im sogenannten "Schustergraben" ein Biotop geschaffen. Dieses wurde am 15.9.1991 durch den international bekannten Naturforscher Prof. Dr. Otto König unter reger Teilnahme der Bevölkerung mit den Worten "Die Natur braucht den Menschen und der Mensch braucht die Natur" eröffnet. Über unser Biotop wurde in einer seiner damals sehr populären Fernsehsendungen unter Anwesenheit unseres Bürgermeisters Ing. Erwin Steinmüller berichtet. Es wurden auch Schautafeln errichtet, die am 7.5.1995 feierlich enthüllt wurden. Diese zeigen die hier lebenden Tiere und die heimischen Pflanzen. |
Original-Videoaufnahmen von Johann Hötzenegger: |
Rendezvous mit Tier und Mensch. ORF-Fernsehsendung vom 7.11.1991: |
Berichtet wurde über das Biotop im Schustergraben. Zu Gast in der Sendung war unser Bürgermeister Ing. Erwin Steinmüller. |
Artenreiche Tier- und Pflanzenwelt |
Am Ufer und im Wasser leben der Kamm-Molch, der Gelbbrandkäfer, die Wechselkröte, die Schlammschnecke, der Laubfrosch, der Döbel (Eitel), die Schleie (Weißfisch), der Barsch und die Rotfeder. Und nicht zu vergessen ist die Stechmücke, die dort auch beheimatet ist. Mit den Jahren haben sich dann sogar der Biber und die Sumpfschildkröte angesiedelt. Weiters gibt es dort auch Wasserschwertlilien, gelbe Teichrosen, den Blutweiderich, den Gemeinen Gilbweiderich, Sumpfdotterblumen, den Zungen-Hahnenfuß und den Breitblättrigen Rohrkolben. Der linke Uferbereich des Biotops weist über lange Strecken einen schmalen geschlossenen bis gruppenartigen Gehölzsaum und einen Bestand von Kopfweiden auf. Am rechten Ufer schließt eine gepflanzte Au mit Pappel-Weiden an. Vereinzelt sind Gehölze wie Weißweide, Wasserschneeball, Hartriegel, Pfaffenkapperl, roter Holunder, Holunder, wilder Hopfen und Stieleiche vorhanden. Die Krautschicht ist in dem anliegenden Bereich sehr gut entwickelt, weist aber infolge des Düngerertrages aus den umliegenden landwirtschaftlich genutzten Flächen große Bestände von Brennnesseln auf. Teilweise sind auch größere Bestände geschlossener Schilf- und Rohrglanzgräser vorhanden. |
Die Entstehungsgeschichte | ||
Im Jahr 1986 wurden erste Pläne erarbeitet. Über Antrag des Umweltausschusses der Gemeinde Langenstein hat der Gemeinderat am 12.10.1987 den Beschluss gefasst, die OÖ. Landesregierung um Planungshilfe zu ersuchen. Nachdem das gesamte Vorhaben im Interesse des Naturschutzes lag, erhielten wir volle Unterstützung bei der Errichtung. Das wunderschöne Biotop wurde schließlich in den Wintermonaten 1990/91 geschaffen. |
Bis auf wenige Flachwasserzonen war der Schustergraben fast zur Gänze verlandet bzw. auch mit Ablagerungen aller Art aufgeschüttet. Nach Räumung der Abfallhaufen wurde ein durchgehendes Gerinne vom bereits bestandenen Mündungswerk in die Gusen bis zur obersten Wasserfläche ausgebildet, da wegen der relativ hohen Grundwasserschwankungen ein Abflussgerinne erforderlich war. Wegen der starken Verlandungstendenzen innerhalb des Grabens wurden Tiefzonen ausgebaggert, um ständige Wasserflächen zu schaffen. Fische erhielten damit eine Rückzugsmöglichkeit bei niederen Wasserständen. Eine spätere Beeinträchtigung des Grundwassers gab es nicht, da für das Biotop keine Aufschließungen für Erholungszwecke durchgeführt wurden. |
Fotos von der Biotop-Eröffnung und der ORF-Fernsehsendung: |